Sturmflut

Entstehung einer Sturmflut

Will man die Schwere einer Sturmflut an der deutschen Nordseeküste messen, orientiert man sich am mittleren Tidehochwasser (MThw), das in Relation zur Höhe des Meeresspiegels während der Flut angegeben wird. Dabei liegt das mittlere Tidehochwasser bei Normalhöhennull (NHN) plus einem Meter. Wenn aber der Wasserstand der Nordsee oberhalb von einem Meter über dem mittleren Tidehochwasser (MTHW) liegt, spricht man von einer Sturmflut, deren Entstehung an unterschiedliche Bedingungen geknüpft sein muss. Zu den Voraussetzungen gehören stürmische und anhaltende Winde, die Dauer und Richtung der Winde, die den Druck auf die Küstenschutzanlagen vergrößern, die Richtung aus welcher der Sturm kommt und schließlich das Aufeinandertreffen von benachbarten Luftmassen mit starken Druck- und Tempearaturunterschieden. Es seien, so Dirk Meier, »vor allem die aus dem Norden heranziehenden arktischen Tiefdruckgebiete, welche auf jene von den Subtropen kommenden Luftmassen treffen« (Meier, 2012, Seite 16). Gerade die unterschiedlichen Temperaturen und Druckverhältnisse, verschieden starken Luftwirbel, welche an diesen aufeinanderprallenden Luftmassen entstehen, das Zusammenspiel von Wind und Gezeiten lösen starke Wellen und Winde aus, sind wesentliche Voraussetzungen für die Entstehung von zum Teil schweren Sturmfluten (Meier, 2010). Eine Sturmflut kann überdies verheerende  Ausmaße annehmen, wenn sie mit einer Springflut in Verbindung mit einem starken Nordwestwind zusammenfällt.   Übersteigt der Wasserpegel das mittlere Tidehochwasser (MThw) um 1,50 m oder mehr, so liegt eine Sturmflut vor, während eine schwere Sturmflut schon 2,50 m über dem Mittleren Hochwasser und eine sehr schwere Sturmflut ab 3,50 m über dem Mittleren Hochwasser liegt. Sturmfluten entstehen vermehrt im Frühjahr und im Herbst.

© Fotografie | Dieter Johannsen

Literaturverzeichnis