Die Salzwiesen werden auch als Heller bezeichnet
Da mit jeder Flut Schwebteilchen in das ufernahe Watt geschwemmt werden, können an den flachen Gezeitenküsten Salzwiesen entstehen. Wenn für kurze Zeit die Strömung des Hochwassers ruht, setzen sich dessen feine Partikelchen auf den Grund ab. Die abgelagerten Schlickpartikel bilden eine Schlickschicht die allmählich durch dichte Flächen von Mikroalgen verfestigt wird. In diese Flächen, den Salzwiesen, können sich bei ausreichender Höhe krautige Pflanzen, Seegräser, Schlickgras und die sogenannte Pionierplanze, der Queller ansiedeln.
Wir unterscheiden verschiedene Pflanzenzonen, die abhängig vom Höhenunterschied zur mittleren Hochwasser-Linie, der Überflutunghäufigkeit und dem Salzgehalt der Salzwiesen sind.
Der Extrembereich, der etwa 40 Zentimeter unterhalb bis mittig der Flutlinie liegt, wird als Quellerzone (Salicornietum) bezeichnet. Hier finden nur zwei Blütenpflanzen ihren idealen Lebensraum, das Salz-Schlickgras und der Queller. Wir sprechen deshalb auch von der Kampfzone.
Etwa 40 cm oberhalb der Flutlinie befindet sich die Andelzone, die eigentliche Salzwiese. Der Andelgrasrasen, weist auf die Begrenzung der Zone hin. Weitere salztolerante Arten – Strandsode, Strandreizack, Salzmelde, Löffelkraut oder Strandaster – haben hier ihren Lebensraum.
Nur noch selten vom salzhaltigen Meerwasser erreicht, etwa 25 bis 50 Mal, wird die Rotschwingelzone, die vom Rotschwingel-Gras geprägt wird und daher ihren Namen hat. Dieser Bereich bildet die obere Salzwiese. Die Pflanzenarten nehmen deutlich zu. Wir finden hier unter anderem auch den Strand-Beifuß, den Strandflieder, die Botten- oder Salzbinse, das Strand-Milchkraut, die Strandgrasnelke oder das Tausendgüldenkraut.
© Fotografie | Dieter Johannsen