Demat

Ein ehemals gebräuchliches Flächenmaß der Marschgebiete hieß Demat, Diemat, Diemath, Diemt oder Dimt

DematUrsprünglich war ein Demat ein vorwiegend in den Marschgebieten der Westküste Schleswig-Holstein gebräuchliches Flächenmaß. Ein Demat entsprach etwa 5650 qm, also dasjenige Maß, das die Größe der Fläche bezeichnet, die ein leistungsfähiger Arbeiter an einem Tag mit der Sense mähen konnte. Somit leitet sich das alte Flächenmaß, das auch als Diemat, Diemath, Demat, Diemt oder Dimt bezeichnet wurde, von dem Ausdruck ›Tagewerk‹ beziehungsweise ›Tagwerk‹ ab, das ehemals in der Schweiz und in Deutschland als Flächenmaß genommen wurde.

Auf der Halbinsel Eiderstedt, die etwa 30 km lang und 15 km breit ist und ab dem Jahre 1200 herum durch Landgewinnung und Eindeichungungen entstand, entsprach ein Demat etwa 0,5 ha. Dies entsprach 216 Quadratruten, wobei eine Quadratrute mit 21 Quadratmetern angegeben wird. In Ostfriesland wurde der Terminus ›Diemat‹ verwendet. Ein Diemat entsprach dabei 0,57 ha oder 5700 Quadratmeter.

In der Novelle ›Der Schimmelreiter‹ von Theodor Storm, die das Schicksal des fiktiven Deichgrafen Hauke Haien um das Jahr 1830 herum erzählt, wird beschrieben, dass die Stelle des Deichgrafen nur derjenige einnehmen konnte, der genügend Demat sein eigen nennen konnte oder, wie es in der Novelle heißt, „genügend Klei unter den Füßen hat.“ Hauke Haien, der sich nach dem Tod des alten Deichgrafen, Tede Volkerts, und bald darauf nach dem Tod seines Vaters, Tede Haien, um die Stelle des Deichgrafen bewirbt, konnte die erforderliche Fläche erst mit der Heirat von Elke Volkerts, der Tochter des verstorbenen Deichgrafen, nachweisen.

© Fotografie | Dieter Johannsen

Literaturverzeichnis

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